Eine rundum gelungene Saison

Corona konnte uns 2021 nicht wirklich bremsen

Seit ihrer 600-Kilogramm-Zulassung erfreut sich unsere Bristell noch größerer Beliebtheit. Fast 200 Stunden war sie 2021 in der Luft.

Der Luftsportverein Treuchtlingen-Pappenheim kann auf ein rundum erfolgreiches Jahr 2021 zurückblicken. Der allerwichtigste Punkt dabei: die Saison verlief einmal mehr unfallfrei und ohne Störungen.

Dabei waren die Rahmenbedingungen nicht gerade optimal – Corona lässt grüßen. So richtig mit dem Flugbetrieb loslegen konnten wir erst Ende April/Anfang Mai. Zuvor hatten uns so manche Pandemiebeschränkungen den Kopf schütteln lassen und/oder das Leben schwer gemacht. Am Ende des Jahres war es dann wieder so. Und zwischendurch waren die Wetterbedingungen auch nicht gerade optimal. Doch egal, das Flug- und Vereinsjahr 2021 haben wir so gut es ging genutzt. Die Stimmung am Platz ist prima, und es macht so richtig Spaß beim Flugbetrieb dabei zu sein.

Doch zäumen wir das Pferd von hinten auf. Letzter größerer Punkt im bewegten Vereinsjahr war der Verkauf unseres Astir CS 77. Er ging an die Fliegerfreunde des Aero-Club Prostejov in Tschechien. Wie es sein Typenbezeichnung schon erahnen lässt, haben wir ihn 1977 gekauft. Fast 45 Jahre hat er uns gute Dienste erwiesen.Viele unserer Piloten haben darauf ihre ersten „Kunststofferfahrungen“ gesammelt, mancher hat Kunstflug damit gemacht, andere haben Strecken von fast 500 Kilometern damit geflogen. In den vergangenen Jahren erfreute sich der Astir aber nicht mehr so großer Beliebtheit – also musste ein neues Spielzeug her.

Abschiedsfoto: Kurz anch dieser Aufnahme wurde der Astir für seine Reise nach Tschechien demontiert.

Das haben wir wenige Wochen vor dem Astir-Verkauf in Schwäbisch Hall in Form einer wunderschönen und bestens gepflegten Glasflügel 304 mit dem schönen Kennzeichen D-0300 gefunden. Bei den ersten Testflügen kam sie bestens an, und viele freuen sich auf die neue Flugsaison mit unserem neuen Flaggschiff, dem wir im Winter ein neues E-Vario , ein Flarm und eine Schwerpunktkupplung spendiert haben.

Unser neues Schmuckstück, die Glasflügel 304, bei einem ihrer ersten flügel mit Georg lemmermeier am Knüppel.

Seit Mitte des Jahres etwa ist endlich auch – nach vielen Irrungen und Wirrungen, unendlichen Verhandlungen und so mancher schlaflosen Nacht – die 600-Kilogramm-Zulassung für unsere Bristell da. Das hat dem eh schon beliebten UL noch einmal einen richtigen Aufschwung beschert. Fast 200 Stunden war die Bristell in der Luft. Spitze!

Wenn man die eingangs geschilderten Rahmenbedingungen sieht können wir überhaupt mit den Flugzeiten zufrieden sein. Nachdem wir die Jahre zuvor wegen der Ausrichtung verschiedener größerer Veranstaltungen, darunter 2018 das Bayern-3-Dorffest einen deutlichen Rückgang bei den Flugzeiten zu verzeichnen hatten, ging es in den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 deutlich bergauf. Die vereinseigenen Flugzeuge waren im vergangenen Jahr fast 480 Stunden unterwegs, im Jahr zuvor waren es gut 400 Stunden.

Frische Blumen müssen sein. Julia mit Fluglehrer Jochen nach dem Alleinflug auf der Bristell.

Das Plus kommt auch durch unsere wieder recht aktiven Segelflieger und die engagierten Flugschüler zustande. An Erfolgen gibt es aus dem Ausbildungsbereich einiges zu berichten. Beispielsweise sei da – Ladies first – der Alleinflug von Julia Rubensdörfer auf der Bristell genannt. Michi Löw hat – vermutlich in Vereinsrekordzeit – die Segelflugausbildung absolviert und sie im Spätsommer mit der praktischen Prüfung am Flugplatz Dobenreuth bei Forchheim erfolgreich abgeschlossen. Freuen durfte sich auch  Jakob Glas, der den ersten Alleinflug auf de ASK 21 mit Bravour meisterte. Und auch die übrigen Flugschüler machen prima Fortschritte. Ein Applaus für unseren engagierten Fluglehrer Jochen Herzner.

Er wird hoffentlich bald Unterstützung bei der UL-Ausbildung durch André Maderholz bekommen, der sich in die Lehrerausbildung gestürzt hat und hier derzeit ein enormes Lernpensum zu absolvieren hat. Und für Marius Bickel gilt es in 2022 viel Flugzeit, Streckenkilometer und Erfahrung zu sammeln, damit er 2023 in die Segelfluglehrerausbildung starten kann.

Wie schon gesagt, die Stimmung in  er Truppe ist richtig gut und so gab es auch einige gesellige Runden abends nach dem Flugbetrieb auf unserer Clubheimterrasse, immer wieder auch aufgewertet durch die Kochkünsts unseres Schatzmeisters Ingmar Seidel und unseres Heidecker Spitzenkochs Jakob Buckenlei. Das kulinarische Angebot darf ruhig so bleiben. Nicht zu vergessen ist auch das wunderbare Frühstücksbuffet, das uns beim Sunrise-Fliegen Ende Juli serviert wurde.

Es war noch dunkel, als wir für den ersten Start beim Sunrise-Fliegen Ende Juli aufbauten.

Mitten im Jahr lag coronabedingt unsere Jahreshauptversammlung, bei der wir die Jahre 2019 und 2020 abarbeiten und einen neuen Vorstand wählen durften. Seither haben wir ein fünfköpfiges Führungsteam, und nicht mehr nur einen Vierer-Vorstand. Nach vielen Jahren in der Verantwortung hörten Schriftführer Wolfgang Ludwig und 2. Vorsitzender André Maderholz auf. Wir haben den beiden bei der Versammlung für ihr jahrelanges Engagement schon gedankt. An dieser Stelle sei dies aber ausdrücklich wiederholt. Und bei André geht es ja als Fluglehrer und UL-Wart tatkräftig weiter. Dem Vorstand gehören aktuell Julia Rubensdörfer (2. Vorsitzende), Ingmar Seidel (Schatzmeister), Peter Ohnemus (Schriftführer), Wolfgang Weber (Beisitzer) und meine Wenigkeit als Vorsitzender an.

Überhaupt gilt es allen Gönnern des Vereins, vor allem aber allen wirklich engagierten Mitgliedern für viele Einsätze zu danken. Wir sind nur eine kleine Truppe, da wird jede helfende Hand gebraucht.

Bleibt zu hoffen, dass 2022 wieder so erfolgreich wird wie 2021 – oder noch besser. Die ersten Weichen dazu sind gestellt. In der Werkstatt wird unter Leitung von Rudi Renner bei den Winterarbeiten kräftig gewerkelt, und Julia und Michi sind schon für den Lima-Lehrgang des Lufsport-Verbandes Bayern (LVB) im Juni angemeldet. Auf geht’s. Robert Renner